Freitag, 3. August 2007

Was ist

Das ist kein Wahnsinn. Man nimmt dieses Wort leichtfertig in den Mund, man ist stolz, wenn man es auf sich anwenden kann, denn Wahnsinn klingt irgendwie nach Künstler, ein bißchen nach Genie. Man wär gern verrückt wie Herr von Beethoven, Herr van Gogh oder so. Aber wie gesagt: Das ist nicht Wahnsinn, auch nicht verrückt, das ist sauber kalkuliert, die Rechnung wird aufgehen.

Was? Welche Rechnung? Wie viel müssen wir dafür zahlen? Ruhig werden. Vorerst kostet alles nichts.

Wir werden, Freunde, den „Don Juan“, den wir vor drei Jahren in München aufgeführt haben, wieder auf die Bühne bringen. Damals sind wir in Kneipen rein, haben gesagt: „Ruhe, ihr Deppen, wir spielen euch jetzt Theater vor.“ Dann kam der „Don Juan“ vom Moliere, 40 Minuten, alles war vorbei, eine Riesengaudi, ein Blödsinn – kein Wahnsinn – Hut rum, Geld rein, Kneipe wieder normal und in Ruhe weiter.

Jetzt noch mal in Würzburg auf der Freilichtbühne hinter dem „theater ensemble“, etwas mehr als eine Stunde soll es dauern, eine Woche, die nächste, proben, komplett neue Schauspieler, schon noch lustig, aber nicht mehr ganz so knallig wie vor drei Jahren. Zwei Regisseure.

Die Schauspieler hatten zum Teil Angst davor, zwei haben uns am Dienstag abgesagt, jetzt hieß es drei Tage verzweifelt neue suchen. Wir haben sie gefunden, der erste Meter ist geschafft.

Wovor hatten die Angst? Zu wenig Zeit, um sich in die Rollen zu finden? Zu wenig Ernst? Wir haben keine Angst – und kein Geld. Angst und Geld hatten wir noch nie. Wir sind gut drauf.

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