Dienstag, 23. Dezember 2008

Leider ist das Theater nicht schön

zum Anschauen. "Die Unbeständigkeit der Liebe" im Cuvilliés-Theater. Inszeniert hat Jan Philipp Gloger und dabei die Masche benutzt, die er auch schon in Augsburg bei "Clavigo" und "Emilia Galotti" so erfolgreich angewendet hat: Freche Sprache, ein bißchen das konventionelle Spiel aufbrechen, aber im Wesentlichen schon liefern, was der Klassiker-Zuschauer sehen will.
Da ist einer ein junger Regissuer und auch viel beschäftigt, da kann man es nachvollziehen, daß er nicht viel riskieren will. Das Publikum soll kommen und Beifall klatschen, nicht daß die Intendanten irgendwann die Geduld verlieren und einen nicht mehr ranlassen. Dem Theater tut das nicht gut, das wird vorhersehbar und blutlos. In zwanzig Jahren, wenn man etabliert ist, darf man dann alles machen, was man immer wollte. Oder? Aber dann gibts andere, die jung sind und auch wollen. Eigentlich doof, unser Theater.

Samstag, 19. Juli 2008

Beim Brecht-"abc"-Festival in Augsburg

lädt Albert Ostermaier alle seine Kumpel einmal im Jahr zu sich ein feiert vor den Menschen ein privates Fest.
Meinetwegen soll jeder leben dürfen, die armen Künstlerfreunde vom Albert hätten sonst schwer nur ein Auskommen. Ein bißchen sieht mans dem Quatsch auch an.

Sonntag, 1. Juni 2008

Man kann das alles bescheuert finden

was so läuft im Theater, wenn sie mal wieder anfangen, den Augenblick zu feiern, die Geschichte, die sie erzählen sollen und allem Anschein auch erzählen wollen, aus dem Auge verlieren. So rum zu machen, daß es lustig und manchmal auch gut aussieht.
Dann kann man aber auch beschließen, das okay zu finden. So sieht Theater zurzeit aus, als Kritiker kannst du es doof finden und schlecht schreiben, aber ändern? Dazu müßte man die Seite wechseln und den Konjunktiv im Kritikentext umsetzen.
Freilich: wieso nicht?

Sonntag, 20. April 2008

Wenn du ins Theater gehst

siehst du immer wieder und öfter Bearbeitungen von Filmen oder Romanen. Gibts zu wenig Theaterstücke oder zu viele? Manchmal darf man sich denken: Dafür, daß es nicht fürs Theater geschrieben ist, sondern nur bearbeitet, funktionierts ganz gut. Das denkst du dir nie bei einem echten Theaterstück, wenns nicht hinhaut; dann denkst du dir: wieso haben die das gespielt, können die nicht was anderes spielen? Und: Gibt es da nicht einen Film, der ist so ähnlich, aber besser?
Dann stellen sie dir diesen Film auf die Bühne und es ist irgendwie ganz anders und du freust dich trotzdem: Denn den Film, den hättest du dir daheim auch ein zweites Mal anschauen können und jetzt bist du raus und hast ein schönes Theater gesehen. Dasselbe gilt auch für den Roman. Hier handelt es sich übrigens um "Hiob" von Joseph Roth, umgesetzt von Johan Simons und wunderbaren Schauspielern vom Ensemble der Münchner Kammerspiele.
Wenn das nächste Mal ein tolles neues Stück aufgeführt wird, das wirklich auch fürs Theater geschrieben ist, dann schreib ich das hier rein, keine Frage.

Sonntag, 16. März 2008

Manchmal muß man sich vorsagen:

Es ist gut, daß es subventioniertes Theater in Deutschland gibt. Wir sollen froh sein. In jeder Eierschachtel ist ein zerdrücktes, der Rest ist doch ganz wunderbar.
Der Franz Xaver Kroetz hat vor 40 Jahren wilde Sachen geschrieben, heute sind sie uns wurscht. Stellt euch mal vor, was in 40 Jahren mit dem Zeug von Heute los ist. Eigentlich traurig. Lohnt sich überhaupt noch eine Aufregung?

Montag, 3. März 2008

Die Augsburger machen

auch ein schönes Theater, das muß man schon mal sagen dürfen. Lech-Metropole.

Sonntag, 2. März 2008

Es war Sturm hier

mit ein bißchen Schnee, ansonsten wär der Winter komplett ausgefallen. Durcheinander waren die Menschen oder diesmal besser die Leute und gestritten hätten sie mit Schaffnern, daß sie dürfen sitzen bleiben und beinahe wärs so weit gekommen, daß gar nichts mehr gegangen wär. Und was wär jetzt, wenn wirklich was passieren würde? Wären wir dann alle auf einmal vernünftig und würden uns zusammenreißen? Oder gleich auffressen am Stück, weil wir im Kopf noch nicht einmal
einen Plan für eine solche Situation haben? Einen Plan, an den wir uns dann sowieso nicht hielten, weil wir nicht könnten. Leider hängen wir dauernd zwischen Unter- und Überforderung, zuerst lang gar nichts und plötzlich fast alles zusammen. Anstrengend das 21., oder?

Donnerstag, 21. Februar 2008

Denen fehlt

ein bißchen die Konkurrenz.
Wenn ihr Münchner seid: Sammelt Freunde um euch, spielt Theater. Fangt klein an, kommt groß raus.

Sonntag, 20. Januar 2008

Hass

nicht auf euch, keine Angst, auch nicht auf jemanden anderen, sondern im Theater. In München. Gerade in München.